Entstehung
Die abwechslungsreiche und anmutige Landschaft der Gemeinde Amerang verdankt ihre Entstehung im Wesentlichen den eiszeitlichen Inn- und Chiemseegletschern, die aus den Alpen weit in unsere Gegend vorgestoßen sind. Als vor etwa 10.000 Jahren das Eis abgeschmolzen war, blieben Moränenhügelzüge (Schloss), Schmelzwassertäler (der Ortskern von Amerang liegt in so einem Tal), Seen z.B. Friedl-, Ameranger – und Zillhamer See) und Moore (Naturschutzgebiet Murner Filze, Landschaftsschutzgebiet Freimoos, u.a.) als typische Landschaftselemente übrig. Dazwischen finden sich immer wieder Aussichtspunkte, die ein prächtiges Panorama auf die Alpen und das Alpenvorland freigeben.
Funde aus der Stein-, Eisen- und Bronzezeit belegen, dass die Gegend um Amerang schon seit Jahrtausenden besiedelt ist. Die erste urkundliche Erwähnung von Amerang findet sich um 788 in dem Salzburger Güterverzeichnis „Breves Notitiae“. Es ist darin von „Amarwange“ die Rede. Daraus lässt sich auch die Herkunft des Namens „Amerang“ aus den althochdeutschen Wörtern „amar“ (Emmer = eine alte Weizensorte) und „wang“ (Feld) herleiten.
Vorläufer der politischen Gemeinde war die Hofmark, die unter dem Einfluss der jeweiligen Schlossherrschaft stand. Die Anfänge der politischen Gemeinde sind auf das bayerische Gemeindeedikt von 1818 zurückzuführen. 1869 kam es zur endgültigen Selbstverwaltung. Mit der Landkreisreform von 1971 kamen die Gemeinden Evenhausen, Stephanskirchen und Kirchensur zu Amerang.
Das heutige Gemeindegebiet umfasst 39,8 Quadratkilometer und ca. 3.600 Einwohner.

Museen
Dass Amerang vielfach als „Museumsdorf“ bezeichnet wird kommt nicht von ungefähr. Unsere drei örtlichen Museen bieten einen wunderbaren Einblick in Geschichte und Technik. Die vielfältige Veranstaltungen und Exponate ziehen immer wieder die Besucher in Ihren Bann und zeugen von der hohen Qualität des Angebotes.
Das Ameranger Freimoos
Einblicke von Landschaftspfleger Johannes Demmel
Liebe Ameranger, de andern und de drumrum,
mein Name ist Johannes Demmel und ich bin seit ca. 20 Jahren in der Landschaftspflege tätig. Ich liebe diesen Beruf, weil ich schon als Kind leidenschaftlich gerne in der Fuizn unterwegs war und ich quasi mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Außerdem kommen mir meine Ausbildung zum Tierpfleger und die anschließenden 9 Jahre Berufserfahrung mit Wildtieren im Tierpark Hellabrunn München hier sehr zugute. Als ich vor fast 12 Jahren nach Amerang kam stellte ich gleich fest, wie einzigartig das Freimoos ist. Im Verhältnis zu vielen anderen Landschaftspflegeflächen im Landkreis war hier noch alles sehr ursprünglich – WAR … denn auch hier drängen immer mehr Menschen in die Natur und stellen eine Gefährdung für viele der vom Artensterben bedrohten Pflanzen und Tiere dar, für die das Moos eines der wenigen Rückzugsgebiete im Landkreis Rosenheim ist.
Ich bin in der glücklichen Lage meinen Arbeitsplatz dort zu haben, wo viele Freizeit und Erholung in der Natur suchen – davon abgesehen ist das bei mir eher „Schintn im Freimoos“.
Meine Arbeit besteht im Großen und Ganzen darin, das zu erhalten was sich im Laufe der letzten Jahrtausende hier gebildet hat – denn wir leben seither in einer Kulturlandschaft und nicht in einer ursprünglichen Natur. Genauso wie wir haben sich die meisten Pflanzen und Viecherl hier angesiedelt und so sollte es auch für ALLE bleiben.
Bitte geht’s ins Moos und erfreut‘s euch daran, denn was der Mensch nicht kennt, das schützt er nicht. P.S. ….. natürlich auf den Wegen 😉
Euer Strahwiesnmaher – Johannes Demmel

